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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 25.01.2008


Juliana Aquino – Disco meets Bossa
Silvy Pommerenke

Die Brasilianerin hat den Rhythmus im Blut und nimmt sich der größten Discoklassiker der siebziger und achtziger Jahre an, um sie in einer Art Metamorphose zu modernen Bossa Novas zu verwandeln.




Die New York Times ist bereits vor zehn Jahren auf die Musikerin aufmerksam geworden, als sie ein Tributkonzert für die Sängerin und Schauspielerin Carmen Miranda spielte. Die Stimme Big Apples schrieb: "Juliana Aquino überrascht das Publikum mit ihrer weichen und sinnlichen Stimme."

Seitdem sind einige Jahre vergangen, und der Wunsch ein Soloalbum aufzunehmen wurde immer stärker. Ganze drei Jahre hat sich die Sängerin mit ihrem Mann Tuta Aquino, der bereits für Madonna, Janet Jackson und Duran Duran arbeitete, für die Produktion Zeit gelassen. Dafür haben sie einige der angesehensten brasilianischen Musiker ins Studio geholt, wie den Sänger Wilson Simoninha, den Gitarristen und Songwriter Celso Fonseca oder den Saxofonisten Leo Gandelman. Julianas Mann sorgte für die Arrangements während sie die Songs mit ihrer sanften Alt-Stimme interpretiert. Dabei hat sich das Ehepaar bewusst nicht den Brazilectro Klängen angenommen, sondern den Disco-Hits von einst südamerikanisches Lebensgefühl eingehaucht und sie in Samba- und Bossa-Rhythmen verpackt. Sie haben vor keinem Klassiker halt gemacht. Sei es, dass "Stayin`alive" von den Bee Gees in Zuckerhutklänge gekleidet wurde, der Donna Summer Kracher "On the radio", der Topsong "I`m every woman" von Chaka Khan oder das immer noch aktuelle "I will survive" der Legende Gloria Gaynor: alle elf Songs auf dem Album lassen die Originale zwar durchscheinen, bekommen jedoch durch die Neuarrangements ein völlig anderes Leben eingehaucht.

Anspieltipps: "Love is in the air", im 1978er Original von John Paul Young, klingt dermaßen beschwingt, dass in der Tat der Eindruck von Flügel verleihender Liebe erweckt wird. Gloria Gaynors Song "I will survive", ebenfalls aus dem Jahr 1978, klang damals wie eine Kampfansage, und wird heute von Juliana Aquino so lässig und entspannt rübergebracht, dass man dazu in den gegenwärtigen Clubs wohl eher die Engtanzmethode wählt. Last but not least ist "Can`t take my eyes off of you", an dem sich unter anderen auch schon Lauryn Hill gütig getan hat, einer der absoluten Highlights auf diesem Album. Die verträumte Leidenschaft der Liebe wird mit Aquinos angenehm sinnlichen Stimme schlafwandlerisch herübergebracht.

Juliana Aquino im Netz: www.julianaaquino.com und profile.myspace.com

Weiterhören: Bossa n` Marley und Bossa n` Stones

AVIVA-Tipp: Sehr lässig und voller südamerikanischer Lebenslust klingen die Songs von Juliana Aquino. Ganz neu ist das Konzept nicht, Pop-Klassiker in einem anderen Musikstil – in diesem Fall Samba und Bossa - neu zu interpretieren, dafür gelingt es dem Ehepaar Aquino traumhafte und immer noch tanzbare Songs zu gestalten, die mindesten ebenso so lang vorhalten werden, wie die einstigen Originale. Juliana Aquino gilt als absoluter Liebling in der AVIVA-Redaktion!

Juliana Aquino
Disco (meets) Bossa

Label: Peacelounge Recordings, Januar 2008


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Beitrag vom 25.01.2008

Silvy Pommerenke